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Deiferl-Blog Alles was ich auf meinen Reisen so erlebe, was mich bewegt und auch was mir durch den Kopf geht ;-)

Die spinnen, die Paulista

da Deifi

Also, ich habe bisher ja immer gedacht: "Der Straßenverkehr in Shanghai ist das Heftigste!". Aber was ich in der ersten Woche hier in Sao Paulo bisher mitgemacht habe, übertrifft alles bisher erlebte locker.

 

Offiziell gilt ein Tempolimit auf den Autobahnen von 120 kmh. Eingehalten wird das aber nur kurz vor den fest installierten Radar-Kameras. Ansonsten wird gefahren, was der Verkehr zulässt. Überholt wird links und rechts, je nach Bedarf. Ab und an schaltet man trotz Dämmerung einfach das Fahrlicht wieder aus. Ganz wichtig ist, sich in jede noch so kleine Lücke reinzuquetschen und den Hintermann zu schneiden.

Auf der Autobahn hält man sich noch an die aufgemalten Fahrstreifen. In der Stadt auf den Kreisvehren, Kreuzungen und Abbiegespuren, wird da äußerst kreatisch damit umgegangen. Apropos Abbiegen, das geht hier meistens nur nach rechts! Direkt links abbiegen hab ich bisher nur ganz wenig erlebt. Ne, die stehen voll auf ihre U-Turns. Die Linke Fahrspur zieht dabei extra in den bepflanzten Mittelstreifen.dann, eine 180 Grad Kurve später, gehts in entgegengesetzter Richtung zurück. Elegant über alle Fahrspuren schneiden, um dann rechts abzubiegen. Ist vielleicht sogar 'fließender' als unsere direkte, Kreuzung nach links verlassen Methode. Rückstaus hab ich dabei noch nicht erlebt.

 

Ganz außerhalb aller Regeln bewegen sich die Motorradfahrer. Da wird wirklich auf engstem Raum gerast wie verrückt. Kurz mal auf die Quäk-Hupe gedrückt und mit Full Speed zwischen den Außenspiegeln durch. Da sitzt im Taxi nichtsahnend im Stau auf der Autobahn und neben einem flitzen die Bikes vorbei. Da fährt keiner wirklich langsamer. Einfach lebensgefährlich für die Burschen.

Brasilien 0785

Zur Rush-hour auf der Autobahn - Platz machen für die Motorräder

 

Lebensgefährlich wird es meist am Zebrastreifen. Theoretisch haben die Fussgänger so wie bei uns Vorrecht. Praktisch gilt hier einfach das Gesetz des Stärkeren. Und das ist halt zumeist das Fahrzeug. Außer ein Fussgänger ist besonders mutig und mach die ersten Schritte auf die Fahrbahn. Schwupps, Wunder oh Wunder, bleiben die Autos dann doch plötzlich stehen, auf allen 3-4 Fahrspuren zeitgleich! Mutig, mutig, grad die Mädels. Ich bin dann schon mal umgedreht und doch mit umweg durch die (bewachte) Unterführung gewatschelt.

 

Es fahren sehr viele VW herum, vor allem der Gol (= Polo?). Auch Fiat, Chevrolet und Honda sind stark verbreitet. Was man ganz wenig sieht sind Mercedes, BMW und Audi. Wenn dann nur um die Nobelviertel herum am Abend bei wenig Verkehr. Jeden Tag hab ich auch einen Supersportwagen durch die Hochhaus'schluchten' röhren gehört. Aber erst heute haben wir beim Shopping-Spaziergang den Ferrari F50 dann auch neben uns sehen dürfen. Bei den Motorrädern flitzen schon öfter mal Superbikes und  blubbernde Harleys vorbei.

 

Brasilien 0799

3x Luxusautos im Schaufenster recht ungeschützt

 

Dann gibts dann noch die Trucks, wobei davon ganz wenige hier im Stadtkern des Vorortes rumfahren. Viel mehr sind auf der Autobahn unterwegs. Manche haben ganz komische Schläuche an allen Rädern. Hier ist es wohl Vorschrif für Überlandfahrten / -Trucks eine Reifendruck-Kontrolle einzubauen. Das wird dann etwas rustikaler ausgeführt als bei uns.

 

Brasilien 0797

Einmal Luftdruck messen, por favor

 

Normal brauchen wir für die Fahrt Hotel < > Firma ca. 15 Minuten. Meine beiden dt. Kollegen sind da nicht im geringsten langsamer als die Taxifahrer bzw. Einheimische. Die beiden haben sich schon voll angepasst und fahren hier wie-die-Henker! Gestern am Freitag wollte ich dann vor dem Kollegen ins Hotel zurückfahren. Also wurde das übliche Taxi-Unternehmen gerufen. Doch leider war ich 15 Minuten zu spät und schon standen wir auf der Heimfahrt im schönsten Stau. Da ist der Taxler ganz flott wieder runter vom Highway und hat sich durch alle möglichen Stadtviertel bergauf / bergab, mit U-Turns und Brücken zum Hotel durchgemogelt. Daher stammen auch viele Fotos von gestern. Hat aber trozdem leider über eine Stunde länger gedauert. Er war ja nicht der einzige mit dieser tollen Idee.

War aber aber nicht so schlimm. Letztes Jahr soll es hier mit ca. 380 km Gesamt-Staulänge zur Rush hour einen Rekord gegeben. Da hatt ich ja glatt noch Glück.

 

Heut Abend gehen wir mit zwei frisch eingetroffenen Alemannen dann doch endlich mal zum typisch bras. Grill-Restaurant. Morgen am Sonntag steht eine ca. 5-stündige Profi-Stadtführung auf dem Programm. Abends gibts eine offizielle Einladung der Firma zum Japaner.

 

Bleibts dran, es gibt bestimmt was zu erzählen & schreiben.

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